(geb. 1988) hat 2007 ihr Mathematikstudium an der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest begonnen. 2010 wechselte sie als Stipendiatin zur TU Berlin, wo sie für ihre Masterarbeit mit dem Clara von Simson Preis ausgezeichnet wurde. Ihre von Prof. Dr. Martin Skutella betreute Doktorarbeit mit dem Titel “Complexity and algorithms in matching problems under preferences” fertigte sie an der TU Berlin in der Abteilung Kombinatorische Optimierung und Graphenalgorithmen an.
Nach einem Aufenthalt am Icelandic Centre of Excellence in Theoretical Computer Science in Reykjavík wechselte Ágnes Cseh an die Ungarische Akademie der Wissenschaften nach Budapest.
In ihrem Beitrag „Heiraten nach Plan“ beschreibt Ágnes Cseh ein mathematisches Modell, das in der Wirtschaft seit Jahrzehnten vielfach angewandt wird, um verschiedene Akteure auf bestmögliche Art und Weise zusammenzubringen. Dazu gehören etwa Paarungen bei Sportmeisterschaften, Lebendnierenspenden, Online-Auktionen und Verteilungen von Wohnheimplätzen. Ágnes Cseh veranschaulicht das bestehende mathematische Modell anhand der Partnerwahl bei Menschen, ihr erweitertes Modell ist überdies aber universell einsetzbar.
Dr. Ágnes Cseh im Gespräch
Sie schreiben: „Der richtige Weg ist, auf das Herz zu hören.“ Heißt das nicht automatisch, dass sich eben nicht berechnen lässt, welche Liebesverbindung die stabilste ist?
Mit der Mathematik lässt sich beweisen, dass man keine hochkomplizierte Rechnerei braucht, um den besten Partner zu finden. Aber es ist doch beruhigend zu wissen, dass man theoretisch berechnen kann, welche Paare voraussichtlich zusammen alt werden.
Wird Ihr Forschungsergebnis schon in der Praxis angewendet?
Nein, zurzeit noch nicht. Allerdings finde ich, dass es sehr großes Potenzial hat, besonders wenn man das mathematische Modell auf Netzwerke überträgt. Zulieferungsketten sind da ein gutes Beispiel: Hier gibt es viele unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten von Zulieferern. Die Suche nach der besten Kombination lässt sich gut modellieren – so wie die Suche nach dem besten Partner.
Sie haben bereits an einigen Science Slams teilgenommen. Was macht Ihnen daran am meisten Spaß?
Es freut mich immer sehr zu sehen, dass ich Leute für mein Thema begeistern kann und sie dabei etwas lernen. Und das trotz der kurzen Zeit von nur fünf bis sieben Minuten.
Hier können Sie Dr. Ágnes Csehs Preisträgerinbeitrag lesen.