Anna Stöckl kam 1987 in Rüdesheim zur Welt. Sie studierte Biologie in Heidelberg und hat einen Master in Neurowissenschaften der LMU München. Ihren Doktortitel erhielt sie 2016 von der Lund University in Schweden für ihre Arbeit „Neurons against Noise: neural adaptions for dim light vision in hawkmoths“. Mittlerweile erforscht sie an der finnischen Aalto University die visuelle Signalverarbeitung in der Netzhaut von Mäusen.
In ihrem Beitrag „Mit guter Sicht durch die Nacht“ beschreibt Anna Stöckl, wie das Sehvermögen des Mittleren Weinschwärmers funktioniert. Die Motte kann selbst bei Sternenlicht noch ausgezeichnet sehen, da sie ihre Lichtempfindlichkeit durch geschickte Verarbeitung der Lichtsignale im Gehirn zusätzlich steigern kann. Dieser Mechanismus könnte auch dem Menschen nutzen, etwa bei der Entwicklung von Nachtsichtalgorithmen für Kameras, die beispielsweise an autonomen Fahrzeugen angebracht werden könnten.