Dr. rer. nat. Robert Fledrich (geb. 1983) studierte Biologie an der Georg-August-Universität Göttingen mit den Schwerpunkten Neurobiologie und Biochemie. Seine Diplomarbeit wie auch seine mit summa cum laude ausgezeichnete Doktorarbeit fertigte Robert Fledrich am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in der Abteilung Neurogenetik in Göttingen an. Für seine Dissertation mit dem Titel „Der Einfluss von Neuregulin-1 auf Erkrankungen des peripheren Nervensystems“ erhielt er den Buchpreis der Universität Göttingen.
Auch nach der Promotion blieb Robert Fledrich dem Max-Planck-Institut in Göttingen verbunden und setzt seither als Postdoc seine Forschungsarbeit an Erkrankungen des Nervensystems fort.
Jeder kennt das unangenehme Taubheitsgefühl, wenn Arme oder Beine eingeschlafen sind. In seinem Beitrag „Wenn dem Nervenkabel die Isolierung fehlt“ beschäftigt sich Robert Fledrich mit chronischen Nervenkrankheiten, auch Neuropathien genannt. Menschen, die von diesen Nervenkrankheiten betroffen sind, leiden dauerhaft an dem Gefühl eingeschlafener Gliedmaßen. Bei ihnen sind die Nervenfasern, die wie Kabel elektrische Signale weiterleiten, um so zum Beispiel Muskeln anzusteuern, nicht mehr richtig isoliert. Robert Fledrich hat die erkrankten Nerven untersucht und herausgefunden, dass ein Protein mit dem Namen Neuregulin eine bedeutende Rolle bei der Reparatur erkrankter Nerven spielt. Damit besteht Hoffnung, eine Therapie zur Behandlung bisher unheilbarer Neuropathien zu finden.
Robert Fledrich wird mit dem Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2015 in der Kategorie Neurowissenschaften ausgezeichnet. Er holt, so die Jury, die Leser bei ihrer Alltagserfahrung ab. Schritt für Schritt und mit eingängigen Vergleichen erklärt er in seinem Beitrag die neurologischen Grundlagen der Erkrankung und vermittelt, welches therapeutische Potential das Protein Neuregulin besitzt.